Country
Music
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wurde im letzten
Drittel des 19. Jahrhunderts häufig bei sogenannten »Barn Dances«,
Tanzveranstaltungen in Scheunen dargeboten. Aus diesen entstand die heute
berühmte »Grand Ole Opry«, die ursprünglich WSM »Barn Dance« hieß. Viele
dieser Künstler damals traten nicht für Geld auf, es war einfach aus Spaß.
Diese Darbietungen bereiteten jedoch den Weg für die professionellen
Künstler.
Die Folk
Music, später Country Music entstand aus der Musik der englischen, schottischen
und irischen Siedler, die ihre Lieder, ihre Fiddels und Akkordeons mit in die
neue Welt brachten. Am verbreitetsten war die Musikrichtung im Südosten und
Süden der USA. Dort lebten die Menschen nicht so dicht gedrängt, sie waren
gottgläubig und arbeiteten schwer in der Landwirtschaft. Das prägte die Texte
ihrer Songs. Seit der ersten Aufnahme von 1919 sind viele Jahre vergangen. Es
gab viele Veränderungen. Wenn früher die Fiddle beim Barn Dance alles
übertönte, ist es jetzt der Beat der elektrischen Gitarren. Heute, mit
Tausenden von Radiostationen, die Country Music spielen, und Fernsehstationen,
die ausschließlich Country Music senden, haben die Country Künstler eine viel
größere Chance, bekannt zu werden. Früher war es sehr mühsam, sich
außerhalb der Südstaaten zu verkaufen. Viele Musikstile sind nur sehr
kurzlebig. Die Country Music entwickelte sich seit Anbeginn immer weiter, aber
die Grundsätze blieben die gleichen. George D. Hay, der Gründer der seit 1925
bis heute noch sehr aktiven »Grand Ole Opry« in Nashville, Tennessee hatte
damals bereits die Philosophie: Keep it down to earth, boys, down to earth
(bleibt auf dem Boden, Jungs, spielt ehrliche Musik). Country Music is here to
stay.
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Country Music
zwischen Kunst und Kommerz
Ein Kurzreferat zum 15-jähren Vereinsjubiläum
der CFRM e.V. von Walter Fuchs
Ab und zu lese ich im Internet neuerdings wieder
die böse Behauptung, die Country Music sei tot. Das ist natürlich Unsinn.
Tatsache ist, der kommerzielle Teil der Country Music, so wie er sich in der
amerikanischen Country Hitparade reflektiert, klingt heute mehr nach Pop als
nach Country. Doch trösten wir uns, dies ist ja nur die Spitze des Eisbergs.
Darunter ist die Basis kerngesund, nur mit dieser Basis wird eben nicht das
große Geschäft gemacht. So lange es die Country Music gibt, so lange stand sie
auch immer im Spannungsfeld zwischen Kunst und Kommerz. Wobei ich den Kommerz
nicht nur negativ sehe. Kommerz fängt ja schon beim Künstler an, der möglichst
gut bezahlte Gigs haben will, der möglichst viele Tonträger verkaufen will.
Solange er dies im Rahmen seiner ureigensten Kunst tut, ist das o.k., das ist
legitim. Das Ärgernis fängt dort an, wo Kunst, die Eigenart einer
Musikrichtung, so verbogen, so verflacht und so glatt gebügelt wird, das sie
nicht mehr erkennbar bleibt. Diese banale Musik dann unter dem Gütesiegel „
Country Music „ zu verkaufen, ist nicht gerade erfreulich. Wenn dabei
wenigstens noch eine gute Pop – oder Rock- Musik herauskäme, doch meistens
reicht es nicht einmal dazu. Zweimal hat die Musikindustrie in Nashville in
die sonst ganz normale, natürliche Entwicklung der Country Music massiv
eingegriffen. In den 50er Jahren mit dem seichten Nashville- Sound, um der
Konkurrenz des Rock’n Roll zu begegnen, und nach den riesigen Erfolgen von
Garth Brooks in den 90er Jahren. Brooks hatte der Industrie vorgeführt, das
man mit Country Music an die Umsätze der grossen Pop Stars herankommen kann.
Nach dem Motto: „ 1 Million verkaufter Tonträger ist o.k., aber 10 Millionen
ist besser „ wurde die Country Music fortan für eine breite Käuferschicht in
den USA, ja sogar für den Weltmarkt aufbereitet. Die volkstümliche Musik einer
bestimmten sozialen Schicht lässt sich eben nicht Landes- und weltweit in
riesigen Mengen verkaufen, da müssen erst Ecken und Kanten weg, dann läuft es
besser. Nun mag man sich gewundert haben, dass sich der sehr traditionell
angelegte Soundtrack des Films: „ O Brother Where Art Thou „ über 6 Millionen
mal verkauft hat und dies ohne die Hilfe der grossen Country Radiostationen.
Der Soundtrack erhielt mehrere Grammys und die Freude bei den Traditionalisten
war gross, jetzt kommt die grosse Wende. Doch die Programmdirektoren der
Radiostationen winkten ab. Wer den Soundtrack zu diesem Film gekauft hat,
gehört nicht zu unserer Zielgruppe, sagten sie. Und genau da liegt der Hund
begraben, weshalb Nashville in erster Linie für Radiostationen produziert und
warum die Musik entsprechend klingt. Die kommerziellen Stationen in den USA
leben von der Werbung und die Hauptzielgruppe der werbetreibenden Wirtschaft
sind die Frauen im Alter zwischen 16 und 35 Jahren. Diese Gruppe lässt sich am
meisten von der Werbung beeinflussen und dummerweise ist diese Gruppe
offensichtlich nicht gerade von tiefschürfenden Texten und guten Country
Arrangements begeistert. In Deutschland gibt es ähnliche Probleme mit dem
Lebensalter der Hörer. Ein kommerzieller privater Hörfunk -–Sender könnte
beispielsweise 1 Million Hörer pro Stunde vorweisen, wenn die alle über 59
Jahre sind, erhält er keine einzige Werbung und kann den Laden schliessen. So
einfach ist das. Aber lassen wir uns nicht entmutigen. Es werden ja so viele
Tonträger mit guter moderner Country Musik angeboten, die Szene an der Basis
in den USA ist kerngesund, sogar die Hitparadentitel weisen wieder verstärkt
traditionelle Akzente auf, in Deutschland steigt das künstlerische Niveau der
Bands und es gibt ja die RPR Zwei Country – Time.
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